Fokus 1

Innovationskraft der Gesellschaft stärken

Gastgebende:
Michael Hübner & Katrin Erb (BTU Cottbus-Senftenberg)
Carsten Schröder (FH Münster University of Applied Sciences) 

Moderatorin:
Mona Braun (Stifterverband)

Auf dieser Seite dokumentieren wir wesentliche, vielen Teilnehmenden wichtige Punkte und sich daraus ergebende Fragen im Verlauf der Diskussion.

Herausforderungen:

  • Transfer-Befähigung von Lehrkräften ist nicht bei jedem und jeder der im Transfer Aktiven gleich stark ausgeprägt.
  • "Die" Gesellschaft gibt es nicht, Zielgruppen müssen individuell eruiert werden.
  • Definition von „Innovation“: Darunter verstehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler oft etwas anderes als am Transfer Beteiligte aus Wirtschaft und Kultur.
  • Inwiefern kann Innovation beziehungsweise Transfer auch als Demokratisierungsmotor funktionieren?
  • Hochschulen sind keine Wirtschaftsunternehmen mit Key Performance Indicators (KPI) (= Schlüsselkennzahlen) in Bezug auf Innovation.
     
Open Space (Foto: Jürgen Aloisius Morgenroth)
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Foto: Jürgen Aloisius Morgenroth

 
Maßnahmen, die Transfer und Innovationskraft dienen:

  • Schulungen und Trainings für Lehrende, die Transferprojekte anbahnen und betreuen wollen (siehe auch Fokusthema 3 "Transfer-Anreize mit Lego diskutieren und entwickeln").
  • Transfer in die Gesellschaft hinein braucht Kreativität und neue Orte der Begegnung.
  • Die Blasen verlassen: Wichtig sind niedrigschwellige Angebote und ein Abbau von Berührungsängsten mit "den Akademikern", zum Bespiel mit "Lange Nacht der Wissenschaft", "Kinder-Uni", Science Slams.
  • Impact funktioniert als Konzept und auch als Begriff offenbar besser im Vergleich zum Begriff Transfer (der von vielen mit "Technologietransfer" gleichgesetzt wird)
  • Kooperation und Ko-Kreation sind die Prinzipien von erfolgreichem Transfer (siehe mehr dazu Fokusthema 2).
  • Nachhaltiger Aufbau von Kontakten und „langer Atem“ sind notwendig für Netzwerkaufbau mit Transfer-Beteiligten aus allen gesellschaftlichen Bereichen.
  • Auch Grundlagenforschung sollte in die Suche nach sinnstiftenden Transferfeldern einbezogen werden.
     

Kontroverse Punkte:

  • Ist Transfer Dienstleistung für oder Treiber von Innovation?
  • Eignet sich Kaltakquise für die Suche nach Kooperationspartnerinnen und -partnern – oder ist eher davon abzuraten?
  • Sollten Transfer-Steckbriefe als Marketinginstrument oder "nur" als Falldokumentation eingesetzt werden?
     

Forderungen an die Politik:

  • Entlastung der für Transfer zuständigen Stellen beziehungsweise Abteilungen durch finanzielle Zuschüsse, etwa für zusätzliches Personal.
  • Kein Druck im Sinne von wirtschaftlichen KPIs für Hochschulen: Hauptaufgabe der Hochschulen ist Forschung und Lehre, nicht Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen.
  • Wenn eine Hochschule selbst Produkte entwickelt, muss die Politik Anreize für potenzielle Partnerorganisationen setzen, die diese Produkte dann zur Marktreife führen.
  • Gesellschaftliche Innovation war bis dato auch ein Motor für die Demokratie. Wie entwickelt sich diese Haltung unter der nächsten Bundesregierung?

Text: Mareike Knoke